Rumänische Revolution 1989

Rumänische Revolution 1989

Nach einer zweitägigen Reise in den Iran sprach Nicolae Ceausescu am 21. Dezember 1989 im Zentrum von Bukarest zu einer Menge von 100.000 Menschen. Nachdem die Bevölkerung ihn zu Beginn noch bejubelt hatte, schwenkte die Stimmung während der Rede um und Ceau?escu erblickte, voller Fassungslosigkeit, wie er ausgebuht wurde und wie die Menge sich gegen ihn zu wenden begann. Die Liveübertragung im Fernsehen wurde abgebrochen. Daraufhin eröffnete die Securitate das Feuer, aber das Militär unter Verteidigungsminister Vasile Milea weigerte sich, es ihnen gleichzutun. Einen Tag später versuchte Ceau?escu ein zweites Mal, die Massen zu beruhigen. Diese waren aber so aufgebracht, dass sie begannen, das Parteigebäude zu stürmen – das Diktatorenpaar selbst versuchte, mit einem Hubschrauber aus der Hauptstadt zu entkommen. An diesem Tag kam Milea unter lange Zeit ungeklärten Umständen ums Leben (eine Untersuchung von 2005 geht von einem misslungenen Versuch der Selbstverstümmelung aus). Die Armee vermutete eine Hinrichtung und stellte sich – vermutlich auch deswegen – gegen das Regime. Die Armee und die Securitate trugen in Bukarest offene Straßenkämpfe aus, und viele wurden im Schusswechsel getötet. Ceau?escu und seine Frau versuchten, in einem Schützenpanzerwagen außer Landes zu fliehen. Soldaten der rumänischen Armee nahmen sie jedoch bei Târgoviste nördlich von Bukarest fest. Da die Securitate sich weigerte, die Waffen niederzulegen, wurde Ceau?escu am 25. Dezember zusammen mit seiner Frau von einem eilig zusammengestellten Militärgericht im Schnellverfahren zum Tode verurteilt. Die Durchführung dieses Verfahrens hatte Ceausescu unmittelbar vor seiner Festnahme durch die Einsetzung des nationalen Ausnahmezustandes ermöglicht. Kurz vor 15 Uhr Ortszeit wurde Nicolae Ceausescu gemeinsam mit seiner Frau Elena Ceau?escu von den Offizieren Ionel Boeru, Octavian Gheorghiu sowie Dorin Cârlan erschossen.